Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters hatte am 27. April Museumsexperten und Kulturpolitiker in einer Konferenz zusammengerufen, um über die Benin-Bronzen zu sprechen, welche in 25 Deutschen Museen gelagert sind.
Benin-Bronzen sind Metalltafeln und Skulpturen, die seit dem 16. Jahrhundert den Königspalast des Königreiches Benin schmückten. 1897 begann das Großbritannien das Königreich zu invasieren. Nachdem das Königreich der Ebo (heute Nigeria) Widerstand gegenüber den Briten zeigte, wurden die Benin-Bronzen der Bevölkerung geraubt. Diese wurden größtenteils in London versteigert, um für die Kosten der Invasion aufzukommen. Von den vermuteten 3.000-4.000 Stück werden in Deutschland circa 1.000 Stücke gelagert, die meisten davon befinden sich in Berlin.
Die nigerianische Regierung forderte 2020 eine Rückgabe der Bronzen.
Bei dem Online-Spitzentreffen wurde beschlossen, dass alle Benin-Bronzen, welche in Deutschen Museen auffindbar sind in einer zentralen Datenbank eingepflegt werden, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Dies soll der kritisierten Intransparenz entgegenkommen. Außerdem sind im Jahr 2022 Rückgaben an Nigeria geplant. So wäre Deutschland laut Grütters „Vorreiter“. Allerdings sollen einige Werke in Deutschland als Leihstücke zurückbleiben. Ein genauer „Fahrplan“ wird bis zum Sommer ausgearbeitet und veröffentlicht.
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