Franziska Teubert ist Geschäftsführerin für Kommunikation und Partnermanagement beim Bundesverband Deutsche Startups e.V. und macht sich für die Startups in Deutschland stark. Dass sie selbst einmal Gründerin war kommt ihr dabei zugute. Denn diese Erfahrungswerte bringt Franziska in ihre Arbeit ein und kann sich dadurch sehr viel besser in die Gründer*innen hinein versetzen. Zusätzlich interessiert sie sich seit frühester Jugend für Politik, was in ihrem Job von Vorteil ist. Schließlich ist der Bundesverband Deutsche Startups e.V. unter anderem auch Schnittstelle zwischen Unternehmen der Startup-Branche und den Institutionen unserer Regierung. Hier vertritt der Bundesverband die Interessen seiner über 1.100 Mitgliedern.
Der Bundesverband ist der größte eingetragene Verein für Startups in Deutschland. Er setzt sich seit 2012 für ein gründerfreundliches Deutschland ein und trägt die Startup-Mentalität in die Gesellschaft und die Politik. Startups unterscheiden sich im Wesentlichen von etablierten, klassischen Unternehmen in zwei Punkten: sie sind innovativ und skalierbar. Ein Startup versucht grundsätzlich mit seinem Geschäftsmodell ein Problem zu lösen oder ein Produkt / Dienstleistung durch Innovation besser oder einfacher zu machen. Dabei sollte das Geschäftsmodell langfristig gut skalierbar sein und im Idealfall die Aussicht auf ein Exit vorhanden sein (Ein Unternehmens-Exit ist der Verkauf des Unternehmens). Die Mehrheit der Gründer*innen von Startups haben BWL, VWL oder Ingenieurwesen studiert. Das heißt aber nicht, dass das zwingend notwendig ist für den Erfolg des Startups. Die meisten Gründer*innen sind Ideengetrieben und brennen für ihre Idee. Das ist sehr wichtig, um erfolgreich zu sein. Zusätzlich sollten Gründer*innen Wagemut und Idealismus mitbringen und ihr Team sehr sorgfältig auswählen können. Wer den Überblick über Einnahmen und Ausgaben behält und sich von Zahlen nicht abschrecken lässt, kann also auch als Quereinsteiger seine Gründung angehen.
„Eine Idee ausarbeiten, mit so vielen Leuten wie möglich darüber sprechen, die Idee optimieren und den Wagemut zu haben zu gründen verdienen Respekt!“
Franziska gründete selbst ein Startup. Ein politisches Print-Magazin. Die Gründung war für sie sehr lehrreich und heute profitiert sie von ihren Erfahrungen ungemein. Das Magazin gibt es leider nicht mehr. Nach der 5. Ausgabe und mehreren Crowdfunding-Runden beendete Franziska ihre Selbstständigkeit. Damit ist sie aber nicht allein, denn 9 von 10 Gründungen scheitern. Und genau hier liegt eine unglaubliche Kraft. „Eine Idee ausarbeiten, mit so vielen Leuten wie möglich darüber sprechen, die Idee optimieren und den Wagemut zu haben zu gründen, auch wenn man dabei scheitern kann, verdienen Respekt“, sagt Franziska. Doch leider wird das Scheitern in Deutschland meist noch sehr negativ bewertet. Beeindruckend ist deshalb die Entwicklung, die zu beobachten ist: Der Anteil der Gründer*innen, die schon einmal gegründet haben, gescheitert sind und später einen weiteren Versuch wagen, steigt. Oftmals ist es so, dass der Gründer*innen beim Scheitern eine Menge wichtige Erfahrungen sammelt, die in das neue Unternehmen einfließen. Es gibt sogar Fuck-Up-Night, bei denen gescheiterte Gründer*innen darüber sprechen, wie sie gescheitert sind und welche lehren sie daraus gezogen haben. Das ist für alle Teilnehmer bereichernd und lehrreich.
Fast alle Startups im Bundesverband Deutsche Startups e.V. haben eine innovative Idee und sind skalierbar. Rund 10 Prozent der Mitglieder des Bundesverband Deutsche Startups e.V. stammen aus den Medien und bilden damit die Minderheit im Netzwerk. Eine weitere Minderheit in der Gründerszene sind Frauen. Weniger als 16 Prozent der Gründer sind weiblich. Mit Timm sprach Franziska über die Hürden der Startups, wie die Lage angesichts der Covid_19- Krise derzeit ist und teilt hilfreiche Tipps im Umgang mit Business Angels (BA) und Venture Capital (VC) mit ihm. Ausführlich hört ihr das in unserem Podcast.
Den Podcast gibt es auch auf unseren Youtube Channel.
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