Die selbstbewusste ARTivistin, Domitila Barros, stammt aus einer Favela Brasiliens und lernte früh, die harten Seiten des Lebens auf der Straße kennen. Um aus dem gewalttätigen Alltag entfliehen zu können, schickten Ihre Eltern sie mit sieben Jahren zum Tanz- und Schauspielunterricht. Bei der Theaterschule handelte es sich um ein soziales Straßenkinderprojekt, das Ihre Eltern jetzt bereits seit über 37 Jahren leiten. Dabei sollen die Kinder die Möglichkeit bekommen mit Kreativität und Fantasie, aus ihrer harten Welt entfliehen zu können. Um sich ihre Schulbildung zu verdienen, begann Domitila ab ihrem 13 Lebensjahr im sozialen Straßenkinderprojekt Ihrer Eltern zu arbeiten. Sie brachte den Kindern dort Lesen und Schreiben bei. Um das Lernen für sich selbst und ihre „Schüler“ spaßiger zu gestalten, arbeitete sie aus den Lerntexten kreative Theaterstücke heraus und übte sie mit den Straßenkindern ein. Bis heute engagiert sich Domitila bei diesem Straßenkinderprojekt ihrer Eltern und hat eine sehr emotionale Verbundenheit zu ihrer Favela und den Menschen vor Ort.
Die Auszeichnung der UNEsCO
Im Jahr 2000 wurde Domitila mit 15 Jahren, wegen ihres großen Engagements im Straßenkinderprojekt ihrer Eltern, von der UNESCO als „Millenium Dreamers“ ausgezeichnet. Aus der ganzen Welt wurden „kleine Helden des Alltags“, zwischen acht und 15 Jahren, zum internationalen Kinderkongress in Orlando, Florida eingeladen. Dort präsentierten die Kinder ihre sozialen und engagierten Taten im Walt Disney World Resort. Für Domitila fühlte sich dieser Moment, wie ein großer Türöffner in die Welt an. Die bereits damals offene und kommunikative Frohnatur pflegt viele der damals dort gewonnenen Kontakte bis heute.
Likes – Die neue Währung
Domitila ist sozial sehr engagiert und macht alles was sie tut mit Herz und Leidenschaft. Vieles macht sie deshalb gleichzeitig. Aber sie liebt das Chaos. Heute arbeitet sie als Schauspielerin und ist als Modell gefragt. Dass sie vor einigen Jahren Manager eines Fußballclubs war und mit Spielern wie Neymar gearbeitet hat, wissen die wenigsten. Alles, was Domitila macht tut sie aus Überzeugung. Der impact für ihr Umfeld ist ihr sehr wichtig. Dabei bleibt sie authentisch und zeigt sich im social media so wie sie ist. Social media ist für Domitila ein praktisches und sehr machtvolles Instrument. Es bietet nicht nur die Chance Kontakt mit Familie und Freunden in der Welt zu halten, sondern bietet auch die Möglichkeit auf Probleme in der Welt aufmerksam zu machen oder für mehr Nachhaltigkeit und soziales Engagement zu appellieren. Seit zwölf Jahren ist Domitila in den sozialen Medien aktiv und hält den persönlichen Kontakt mit ihren über 85.000 Followern stets aufrecht. Für sie ist weniger wichtig viele Likes zu bekommen, sondern ehrliche Likes von den richtigen Leuten, die Domitila und das was sie tut, mögen.
sheisfromthejungle.com – Social Entrepreneurin
Als sie vor sieben Jahren sheisfromthejungle.com gründete, war für Domitila noch nicht abzusehen, wo sie das Hinbringen würde. Das als Social entrepreneurship aufgebaute Label produziert nachhaltige Schmuck- und Modeartikel und verschickt diese rund um den Globus. Alleinerziehende Mütter aus ihrer Heimat-Favela in Brasilien stellen die von Domitila designten Schmuckstücke her und finanzieren somit ihren Familien den Lebensunterhalt. 10% der Umsätze fließen in das Straßenkinderprojekt ihrer Eltern in Brasilien. Domitila selbst arbeitet bei sheisfromthejungle.com ehrenamtlich und verdient sich Ihren Lebensunterhalt als Schauspielerin, Modell und als Business Coach.
Domitila ist eine starke Persönlichkeit, die weiß, was sie kann und die ihren Ideen immer Raum gibt. Die meisten ihrer Ideen entstehen, wenn sie mit Menschen redet. Dabei unterscheidet sie nicht welchen Titel oder gesellschaftlichen Stellenwert die Person hat. Ob Geschäftsführer oder Obdachloser; für Domitila gibt es keinen Unterschied. Jedes Jahr fliegt sie nach Brasilien, besucht Freunde und Familie und unterstützt das Straßenkinderprojekt ihrer Eltern vor Ort. Wie sie mit Absagen umgeht, warum sie unbefangen an ihre Projekte geht und wie sie zum Scheitern steht erzählt sie in unserem Podcast.
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