Ludwig van Beethoven – 250 Jahre Musikgeschichte

Er gilt als der meistgespielte klassische Komponist und erweiterte die Grenzen der Musik. Ludwig van Beethoven erfand sich immer wieder neu und inspiriert uns weltweit bis heute. Er hat Werke geschaffen, deren musikgeschichtlicher Einfluss kaum zu übertreffen ist und legte die Grundsteine für die sinfonische Durchdringung der Solokonzerte in der weiteren Musikgeschichte. Dieses Jahr wurde sein 250. Geburtstag gefeiert.

Ludwig van Beethoven – 250 Jahre Musikgeschichte

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) war einer der wichtigsten Botschafter der europäischen Kultur. Er war seiner Zeit voraus und schuf musikalische Welten, die die Musikgeschichte nachhaltig prägten. Seine Werke zählen zum kulturellen Erbe der Menschheit und begeistern seit Jahrhunderten nicht nur die Musikwelt. Allgegenwärtig bewegt, fasziniert und vereint er auch im Film, Sport, in der Werbung und der Politik. Beethoven ist das beste Beispiel dafür, dass die menschliche Kreativität keine Grenzen kennt. Sogar mit zunehmender Schwerhörigkeit schuf er einige seiner wichtigsten Werke. Beethoven war ein radikaler Künstler und ist vielleicht auch gerade wegen seiner unkonventionellen Art zum Vorbild für unzählige Menschen geworden. Seine Musik spiegelt die europäische Gesellschaft im Aufbruch und geht weit über ihren ursprünglichen Kontext hinaus. Beethoven wies damit den Weg in die Moderne. Die Freiheit der Künste, soziale Utopien und ein unbändiger Wille zur gesellschaftlichen Veränderung sprechen deutlich aus seinen Werken und führen uns zu zentralen Identitäts- und Zukunftsthemen unserer Gesellschaft.

 

Das Leben von Ludwig van Beethoven

 

Das Geburtsdatum von Ludwig van Beethoven ist nicht bekannt. Überliefert ist lediglich, dass er am 17.12.1770 in der damaligen St.-Remigius-Kirche in Bonn getauft wurde. Sein Vater Johann van Beethoven erkannte die außerordentliche Begabung seines Sohnes früh und sorgte für eine solide Musikausbildung – gewalttätige Übergriffe auf seinen Sohn während des Unterrichts sind überliefert.

Ludwig van Beethoven trat im Alter von sieben Jahren erstmals öffentlich als Pianist auf. Vom Hoforganist Christian Gottlob Neefe bekam Beethoven Klavier- und Kompositionsunterricht und wurde 1782 dessen Stellvertreter an der Orgel. Zwei Jahre später erhielt er eine feste Anstellung als Organist und wirkte darüber hinaus als Bratschist und Cembalist in der Hofkapelle.

Seine Schulbildung ging, im Gegensatz zu seinen Fortschritten im Komponieren und Musizieren, nie über Grundlegendes wie Lesen, Rechnen und Schreiben hinaus.

Beethoven wurde 1784 von Neefe mit Wolfgang Amadeus Mozart in Verbindung gebracht. Neefe schrieb Ludwig van Beethoven werde „gewiß ein zweyter Wolfgang Amadeus Mozart werden, wenn er so fortschritte, wie er angefangen“.

Lehrreiches

Beethoven wurde im Laufe seines Lebens von Haydn und anderen Großen Musikern und Komponisten der damaligen Zeit unterrichtet. Haydn erteilte ihm in Wien Kompositionsunterricht. Das Verhältnis zwischen dem eigenwilligen Schüler Beethoven und dem renommierten Lehrer blieb nicht frei von Konflikten. Auch wenn Beethoven über Haydn gesagt haben soll, dass er „nie etwas von ihm gelernt“ haben soll, prägen die Werke Haydns die Entwicklung von Beethoven als Komponist nachhaltig. Vor allem auf den Gebieten der Kammermusik und Sinfonie. Beethoven war auch bei Johann Georg Albrechtsberger (Kontrapunkt) und Antonio Salieri (Gesangskomposition) in der Lehre.

Leiden und Gesundheit

Seine Erfolge als Komponist hängen eng mit seiner Karriere als Klaviervirtuose zusammen. Das vorzeitige Ende seiner Karriere als Pianist war die Folge eines Gehörleidens, dass zur völligen Taubheit des begnadeten Ausnahmetalentes führte. Aber nicht nur der Verlust seines Gehörs waren Zeugnis seines Gesundheitszustandes. Beethoven litt seit etwa seinem 30. Lebensjahr an Krankheiten wie Durchfall, Entzündungen, Fieberzuständen, Koliken oder Leibschmerzen. Der regelmäßige Konsum von billigen Weißwein, der damals von den Winzern mit Bleizucker statt mit teurem Rohrzucker gesüßt wurde – festgehalten in Beethovens Biografien – lässt vermuten, dass das seine Leiden auslöste. Die Häufigkeit und Intensität der Krankheitszustände nahmen mit zunehmenden Alter zu. Nach erfolglosen Behandlungsversuche verschiedener Ärzte starb Beethoven am 26.03.1827 im Alter von 56 Jahren. Seine Knochen und auch sein Haar enthielt Blei in einer Konzentration, die selten gemessen wurde. Es muss nicht die einzige Ursache für seine Krankheiten gewesen sein. Mit Sicherheit hat das giftige Metall Beethovens Beschwerden aber verstärkt. Beerdigt wurde Ludwig van Beethoven auf dem Währinger Ortsfriedhof am 29. März. Die Wiener Bevölkerung nahm zum großen Anteil am Trauerzug teil – ungefähr 20.000 Personen.

Bekannte werke

Schaut man sich Beethovens Werke an, stechen insbesondere die neun Sinfonien und Klavierwerke hervor. Sechs der neun Sinfonien komponierte Beethoven innerhalb von zehn Jahren. Darunter bekannte Werke wie die 3. Sinfonie Eroica. Besonders die fünf Klavierkonzerte und 32 Klaviersonaten sind Zeugnis seines umfangreichen konzertanten Werkes. Die erste Fassung seiner einzigen Oper Fidelio wurde 1805 unter dem ursprünglichen Titel Leonore zum ersten Mal aufgeführt. Beethoven wird zu den herausragendsten Komponisten der europäischen Musikgeschichte gezählt.

250 Jahre Beethoven – ein bedeutendes Jubiläum für die Musikgeschichte. Musik umgibt uns und begegnet jedem von uns täglich. Oft spiegelt sie unsere Gemütslage wider. Sanfte Klaviermelodien oder bass lastige Schlagzeug-Beats. Für jedes Gefühl und jeden Anlass gibt es die passende Musik. Beethoven war ein Visionär seiner Zeit und ist seinem Anspruch, ein bleibendes musikalisches Werk für die Nachwelt zu hinterlassen, gerecht geworden.


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