Veranstaltende: Kulturprojekte Berlin GmbH / Schaubude Berlin
Mit einem reichhaltigen Programm an mehreren Spielorten und im digitalen Raum meldet sich das internationale Festival »Theater der Dinge« zurück!
Vor dem Hintergrund der globalen Erfahrung einer Pandemie beschäftigen sich die künstlerischen Positionen der diesjährigen Ausgabe mit dem Ende des Anthropozäns und entwickeln Ideen, wie der Standpunkt des Menschen in der Welt neu verortet werden kann. Dabei liegt der Fokus einerseits auf ökologischen Fragestellungen und dem Fußabdruck, den der Mensch auf der Welt hinterlässt, andererseits auf der Erfahrung von Leere und dem Wunsch nach neuen Strategien der Vernetzung.
Die ausgewählten Produktionen laden ein, verschiedene Facetten des Themas »Die Welt ohne uns« zu erkunden: In der Eröffnungsinszenierung »Still Life« des Puppentheaters Ljubljana changieren die naturalistischen Puppen zwischen lebendig und ausgestopft und spielen mit unseren Vorstellungen von Natürlichkeit. Die Festival-Koproduktion »Understory« von Xesca Salvà und Marc Villanueva Mir sucht mit Biologinnen nach pilzartigen Geflechten und überführt die Theorien der Wissenschaftlerin Anna Tsing, die im Festival mit einem Vortrag vertreten ist, in eine Installation. »Insekten«, eine Koproduktion des Jungen Nationaltheaters Mannheim mit der cie. toit végétal, und die Romanadaption »Als die Tiere den Wald verließen« der Artisanen blicken mit dem jungen Publikum aufs Artensterben, während die Besucher*innen der VR-Installation »Pawāaraibu« als singende Drohne über die Überreste des Hambacher Forsts fliegen.
Aber es geht auch um Anwesenheit und Abwesenheit, etwa in Franz Schrörs Zoom-Performance »Zimmer ohne Ausblick“ oder einer »Chorografie mit Nebel und Objekten« der Scheinzeitmenschen. Oder den Einfluss globaler Warenströme auf Mensch und Natur, wie es Yves Ndagano und Jan-Christoph Gockel in ihrem Film »Coltan-Fieber« anhand der Kinderarbeiter*innen in der Demokratischen Republik Kongo oder Silke Huysmans und Hannes Dereere in ihrer Recherche über den Inselstaat Nauru eindringlich erzählen.
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