Veranstaltende: Literarisches Colloquium Berlin e.V.
Werkschau und Gespräch mit Renatus Deckert
Der Autor Renatus Deckert macht sich gemeinsam mit Ingo Schulze auf den Weg durch dessen Werk, aufs Geratewohl von Buch zu Buch, von 1995 bis heute, von „33 Augenblicken des Glücks“ bis zu „rechtschaffenen Mördern“. Anlass ist die Zuerkennung des Preises der Literaturhäuser 2021 – in dessen Begründung es heißt: „Es ist vor allem die Zeit der DDR, die Wendezeit und Nachwendezeit, die Ingo Schulze literarisch in seinen Büchern bearbeitet. Er beschreibt dabei weder die DDR als idyllisches Nest, noch setzt er das westdeutsche Gegenüber leuchtend in Szene. Seine Literatur ist vielmehr als Einladung zu verstehen, sich auf ein Lesen und Denken zwischen Entwirrung und abermaliger Verwirrung einzulassen, gelegten Fährten zu folgen, Mehrdeutigkeiten zuzulassen und auszuhalten, um am Ende im Zweifelsfall alles noch einmal neu zu befragen – und das lesende Selbst sowieso. Seine literarische Verarbeitung der DDR setzt er dabei immer auch ins Verhältnis zur Gegenwart, zum ungebremsten und entsolidarisierten globalen Kapitalismus. Wer wir sind, woher wir kommen, wie wir erinnern und wohin wir steuern, all das ist bei Schulze nicht enggeführt auf den Kosmos BRD/DDR, sondern übertragbar und hochaktuell für unser Mit-, Neben- und Gegeneinander in Europa und in der Welt.“
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