Marketing ist nicht nur für Unternehmen wichtig. Auch Bundesländer brauchen es, um attraktiv für Menschen und Unternehmen zu sein. Und genau das macht Stefan Franzke. Früher für das Land Niedersachsen, seit 2014 für Berlin als CEO von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie. Das klingt nach einer Erfolgsgeschichte. Und wie so oft beginnen diese ganz anders, als wir es vermuten würden.
Früh an der Spitze
Bei Stefan beginnt diese Erfolgsgeschichte in Niedersachsen, wo er geboren und aufgewachsen ist. Studiert hatte er in der Landeshauptstadt Hannover im Fach Maschinenbau. Stefan ist also gelernter Maschinenbauingenieur, was erstmal wenig mit Marketing oder Politik zu tun hat. Daraufhin promovierte er ebenfalls in Hannover und arbeitete gemeinsam mit seinem Doktorvater für das Institut für Integrierte Produktion in Hannover, eine Ausgründung der Universität Hannover. Bereits hier stieg Stefan zum Geschäftsführer auf und sammelte erste Erfahrungen in diesem Bereich.
Die nächste Sprosse auf der Karriereleiter erklomm Stefan ebenfalls durch die Kontakte seines Doktorvaters, der in beratender Funktion für die Spitzenpolitiker*innen des Landes Niedersachsen arbeitete. Unter ihnen auch der damalige Ministerpräsident Sigmar Gabriel. Für dessen Vorhaben, die Bezirksregierung aufzulösen, wurde Stefan erstmalig für das Land Niedersachsen tätig.
Bundesländer Brand-Building
Und das sollte auch erstmal eine Zeit lang so bleiben. Denn Stefan wurde Leiter des Innovationszentrum Niedersachsens und war hier zuständig für das nationale und internationale Marketing des Bundeslandes. Das war gar nicht so einfach, da Niedersachsen damals vor allem als Schröder- und Volkswagen-Land bekannt war, was sich nicht besonders gut vermarkten ließ.
Viele Jahre lang war Stefan für das Bundesland im Norden tätig und war stetig auf der Suche nach lokalen Stärken, die sich herausstellen und verkaufen ließen. “Das Produkt Niedersachsen elf Jahre lang zu verkaufen, hat mich fit für Berlin gemacht”, erzählt er im Podcast. In die Hauptstadt ging es dann 2014, als Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie auf der Suche nach einem neuen CEO war.
Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie ist eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die Unternehmen und Talente an der Spree ansiedeln möchte. Dafür begleitet der CEO Berliner Politiker*innen wie Michael Müller oder Ramona Pop bei Auslandsreisen, um für Berlin zu werben. Im Podcast erklärt er uns, wie wichtig Glaubwürdigkeit für ein solches Standort-Marketing ist und dass genau das Berlin Partner Netzwerk diese Glaubwürdigkeit markiert: “230 Akteure aus allen Bereichen verleihen uns im Marketing die Glaubwürdigkeit, dass Berlin cool ist.”
Coolness-Faktor Kreativität
Für diesen Coolness-Faktor Berlins spielt besonders die Kreativwirtschaft eine wichtige Rolle. Denn genau diese bringe immer wieder neue Forderungen ein und rege Umbrüche an, durch die Berlin lebendig und wild bliebe. Deshalb fordert Stefan explizit Freiräume für die Branche der Kreativen. “Die Kreativwirtschaft ist sehr gut darin, Regeln in einem konstruktiven Sinne zu brechen”, lobt Stefan die Branche.
Wer noch mehr über Brand-Building, das Berlin-Partner-Netzwerk und was es für Kreativschaffende bietet wissen möchte, hört am besten in den Podcast mit Timm Lindenau rein. Dort erfahrt ihr auch, wie Stefan beim Gin Tonic mit Klaus Wowereit zum Berliner wurde.
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